Das Fairness-Barometer 2009

Unternehmen verbessern ihre Fairness-Qualität


  • 54 % der Bürger halten die Unternehmen gegenüber Kunden für fair.
  • Über die Fairness-Qualität der Regierung sind die Bürger sehr gespalten.
  • Der Fairness der Arbeitgeber ist den Bürgern besonders wichtig und nennen sie mangelhaft.
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Bürger loben Unternehmen und tadeln die Arbeitgeber

Frankfurt am Main 6.4.2009 – Mit einem Anstieg von 16 % haben die Unternehmen in ihrer Fairness gegenüber ihren Kunden im Jahresvergleich des Fairness-Barometers zugelegt. 54 % Prozent der Wahlbevölkerung halten die Unternehmen für fair. Im Vorjahr waren es nur 38 %. Und das trotz der nachweislich miserablen Beratung von Bankkunden bei Zertifikaten. Da müssen etliche Unternehmen in den Augen der Bürger deutliche Anstrengungen unternommen haben. Immerhin bleiben noch 38 %, die die Fairness der Unternehmen mit sehr unfair oder eher fair beurteilen. Wenig getan hat sich bei der Fairness der Arbeitgeber gegenüber den Beschäftigten. 38 % (2008: -1) halten deren Verhalten für fair.

Die Fairness-Dynamik - Hier klicken für eine größere AnsichtDas besagt das aktuelle Fairness-Barometer, das die Fairness-Stiftung erstellt hat. Dazu hat sie bei Infratest dimap wieder eine repräsentative Erhebung in Auftrag gegeben, die Mitte März 2009 durchgeführt wurde. Dabei sollten die Befragten die Fairness verschiedener gesellschaftlicher Leitgruppen im 12-Monatsrückblick beurteilen. Unverändert ist die Bevölkerung gespalten, wenn es um das Regierungshandeln geht. Die Bundesregierung wird von 45 % (+1) als unfair, von 46 % (-2) als fair angesehen.

Fairness ist Bürgern ein besonders wichtiger Maßstab

Die Fairness-Stiftung spiegelt  mit dem Fairness-Barometer den Stand der Fairness-Qualität in Deutschland. Auf diese Weise können gesellschaftliche Gruppen erkennen, wie sie wahrgenommen werden und wo sie Handlungsbedarf haben.
Immerhin ist den Bundesbürgern die Fairness zwischen Arbeitgebern gegenüber den Mitarbeitern besonders wichtig (34 %), gefolgt von der Fairness zwischen Politikern und Wählern (23 %) sowie der Fairness der Medien bei der Berichterstattung über Ereignisse und Personen. Da die Fairness-Qualität der Unternehmen in Bezug auf Kunden derzeit recht hoch positiv bewertet wird, wird die Fairness bei ihren Kundenbeziehungen weniger notwendig angesehen.

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Gleichwohl ist 96 % der Bundesbürger Fairness bei der Herstellung von Produkten und der Bereitstellung von Dienstleistungen wichtig und sehr wichtig.

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13 % von unfairen Attacken betroffen

13 % der Bürger sahen sich in den letzten 12 Monaten von unfairen Attacken wie Mobbing, Diskriminierung und Korruption betroffen. Damit dürfte sich die durchschnittliche Betroffenheitsrate im Mobbingfall von 11,3 % (Mobbingreport 2002; Untersuchung von Ende November 2000 bis Anfang 2001 durch die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin) in den letzten 8 Jahren kaum verändert haben.

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Insofern ist das schlechte Zeugnis, dass die Bevölkerung den Arbeitsgebern hinsichtlich der Fairness-Qualität in der Beziehung zu den Mitarbeitern ausstellt, ein ernsthaftes Warnsignal sein. Vielfältige Demotivation, geringe Bindung an die Unternehmen, innere Kündigung bis hin zu psychischen und psychosomatischen Beschwerden sind die Folge davon, dass die Unternehmen auf diesem Gebiet immer noch zu wenig tun. Obwohl sie wissen und wissen können, dass eine faire Unternehmens- und Führungskultur – gerade in kritischen Zeiten – eine wertvolle Ressource zur Bewältigung von Schwierigkeiten, des Erhalts von Loyalität und der überzeugenden Kundenansprache ist. Allerdings müssten die Unternehmer und Führungskräfte Geld dafür in die Hand nehmen, um professionelle Fairness-Kompetenz ihrer Manager sicher zu stellen. Solange die Arbeitgeber nicht wirkliche Not an guten, loyalen und selbständig handelnden Mitarbeitern haben, wird sich an der Fairness-Qualität ihrer Unternehmens- und Führungskultur gegenüber ihren Beschäftigten wohl nichts nachhaltig ändern – auch wenn es exzellente Beispiele gibt für durch faire Führung erfolgreiche Belegschaften.


Fazit

Das Fairness-Barometer 2009 bescheinigt den Unternehmen eine deutliche Zunahme an Fairness-Qualität im Verhalten gegenüber den Kunden. Arbeitgeber hingegen haben weiterhin deutliche Defizite im Umgang mit ihren Mitarbeitern, stellen die Bundesbürger fest. Unverändert sind mehr als zehn Prozent der Bürger von unfairen Attacken betroffen. Dabei fehlt es im Führungsverhalten vor allem an Rücksichtnahme und Respekt. Deswegen setzen die Bürger die Notwendigkeit von Fairness zwischen Arbeitgeber und Beschäftigten auf Platz 1. Wichtig ist den Menschen auch Fairness bei der Produktion und bei den Dienstleistungen. Fairness wird künftig ein Signalwert im Wettbewerb um Kunden und Mitarbeiter.

© Fairness-Stiftung

Ansprechpartner:
Dr. Norbert Copray, geschäftsführender Direktor der Fairness-Stiftung
Langer Weg 18
60489 Frankfurt am Main

Tel. 069-78988144
Fax 069-78988151
fairness-stiftung.de
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Urheberrecht: Die Rechte an allen Inhalten des Fairness-Barometers liegen bei der Fairness-Stiftung. Dieser Text kann honorarfrei unter Angabe der Quelle „Fairness-Stiftung www.fairness-barometer.de“ verwendet werden. Bitte senden Sie uns dafür einen Beleg/ein Belegexemplar Ihrer Veröffentlichung zu.


Zum Hintergrund:

Das Fairness-Barometer 2009 der Fairness-Stiftung ist eine Studie zur Fairness-Qualität in der deutschen Gesellschaft und fußt auf einer empirischen, repräsentativen Erhebung, die durch Infratest dimap in den 11. KW 2009 in der Bundesrepublik Deutschland im Auftrag der Fairness-Stiftung durchgeführt wurde. Befragt wurden 1.000 Personen ab 18 Jahre. Die Fehlertoleranz liegt zwischen 5 Prozentpunkten bei einem Anteilswert von 5 % und 3,1 Prozentpunkte bei einem Anteilswert von 50 %. Insgesamt wurden 12 Fragen gestellt.